- Wie alles begann…
- Packtag
- Die ersten Meter im Zug
- Berlin
- Berlin – Warszawa Express
- D10 Warszawa – Moskwa
- Moskau – Erste Eindrücke
- Moskauer Eisenbahnmuseum am Rigaer Bahnhof
- Moskau endlich bei gutem Wetter
- Moskau bei Nacht
- Auf Wiedersehen Moskau!
- Abfahrt aus Moskau
- Der zweite Tag im Zug
- Im Zug durch Sibirien. Der 3te Tag
- Letzter Tag im Zug 2 Rossija
- Irkutsk – ‚Das Paris Sibiriens‘
- Mit dem Boot zur Baikalbahn & letzter Tag am See
- Port Baikal & Raketa nach Irkutsk
- Vor Irkutsk in die Mongolei
- Ulan Bator
- Terelj Nationalpark
- Im Zug von der Mongolei nach China
- Peking
- Chinesische Mauer von Jinshanling to Simatai
- Im Hochgeschwindigkeitszug von Peking nach Tianjin
- Peking bei Nacht
Auch nach den weit über 10.000 km auf Schienen waren wir die Eisenbahn nicht leid. Es wurmte uns doch etwas da es keine Chance für uns gab ohne Fahrkarte auf einen der Bahnsteige in den Bahnhöfen von Peking zu kommen. Auch Fotos an der Strecke waren ohne Kenntnisse von geeignete Fotostellen kaum möglich. Der Großteil der Strecken sind umbaut oder mit Mauern und Zäunen dicht. Naja und immerhin befanden wir uns schon wieder 5 Tage an ein und dem Selben Ort. Da wird man kribbelig 😉
Also machen wir einen Kurztrip nach TianJin. Für ein paar Stunden um sich einfach mal dort um zuschauen.
Aber Problem 1: Wie kommen wir an Fahrkarten? Automaten hatten wir schon geprüft. Diese gibt es und sie sprechen auch Englisch. Leider kann man Fahrkarten nur mit einer ID Karte erwerben. Diese scheint in den Chinesischen Personalausweisen integriert zu sein. Da sind uns die Chinesen wieder mal was voraus. Ob man als Ausländer eine Alternative Kriegen kann. Keine Ahnung.
Problem 2: Fahrkarten am normalen Schalter kaufen fällt aus. Wir können keine Wort Chinesisch und wir würde wahrscheinlich eine Karte sonst wo hin bekommen. Die nächste mögliche Lösung unser Begehr auf Chinesisch auf einen Zettel schreiben zu lassen scheiterte leider an an nicht funktionierender Konversation auf Englisch. Zumindest verstand uns der Helfer im Hostel nicht und verweiste uns auf später. Also Google fragen: und wahrhaftig es gibt einen Schalter mit englisch Sprechendem Personal am Hauptbahnhof! Also ab zum HBF und dort an der Schlange am Schaltet 12 angestellt. Wir können unser Begehr hier auch direkt der Frau in Englisch mitteilen und bekommen Fahrkarten mit genau unseren Wunschzeiten.
Nun müssen wir nur noch mit der Ubahn zum Südbahnhof und dort auf den passenden Zug warten. Der Pekinger Südbahnhof ist ein futuristischer Bau der kurz vor der Olympischen Spielen eröffnet wurde. Schon auf der Hinfahrt sind wir mit dem Zug aus der Mongolei hier durchgekommen und staunte nicht schlechte über die Blitzblanken Bahnsteige und die immense Größe.
Bahnfahren funktioniert aber nun anders in China. In der großen Eingangshalle gibt neben unzähligen westlichen Fast Food Läden und deren chinesischen Kopien zwar viele Treppen zu den Bahnsteigen, diese sind aber nur für ankommende Passagiere. Nur ein Zutritt führt einen über eine lange Rolltreppen unter das Dach des Bahnhofes. Hier ist, wie bei einem Flughafen, eine riesige Wartehalle für Passagiere in alle Himmelsrichtungen. Circa eine Viertelstunde vor Abfahrt des Zuges wird dieser Aufgerufen und man kann auf den Bahnsteig. Nun gut das haben die Chinesen mit uns Deutschen gemein, auch Sie stehen schon Ewigkeiten vor dem Aufruf in einer langen Schlange und Warten. Vor dem Zutritt zum Bahnsteig werden die Fahrkarten hier kontrolliert. Der Zug steht bereit und man wird von Hostessen zu seinem Platz gewiesen.
Wir fahren mit einem Siemens Velaro. Also das chinesische Pendant zu unserem ICE 3. Nur etwas breiter. Achja und sauber. Noch am Bahnsteig werden Fenster und die Seitenwände des Zugs gesäubert. Liebe Deutsche Bahn, da könntet ihr euch mal eine Scheibe abschneiden! Überhaupt haben die Chinesen eine bunte Mischung an Hochgeschwindigkeitszüge. Hier sieht man den Velaro direkt neben einem japanischen Schikansen stehen. Ein paar Gleise weiter ein italienischer Pendolino. Spannend.
Zu unserem Velaro. Die Innenausstattung ist vergleichbar mit unserem ICE. Alles wirkt gewohnt. Klar auch hier gibt es heiß Wasser! Zwar nicht aus dem Kohle befeuerten Samowar aber aus dem elektrischen Hahn. Dadurch das der Zug etwas breiter ist gibt es 2er und 3er Bänke. Diese sind Drehbar sodass jeder in Fahrtrichtung sitzt. Die Fahrt ist unspektakulär. Leider ist unsere Höchstgeschwindigkeit nur 290 km/h. Hatten wir doch gehofft mal die 350 zu erreichen. So hätte man im heimischen ICE mal etwas abgeben können :). Die Fahrt ist ruhig. Es werden Souvenirs und kleine Snacks verkauft. Hostessen, Schaffnerinnen und Sicherheitspersonal gibt es wieder in Massen.
Der Bahnhof von TianJin ist ein genauso moderner (und langweiliger Bau). Viele Gleise aber wenig Züge. Die Stadt selbst ist genauso unspektakulär. Klar, wieder eine Millionenmetropole mit viele Hochhäuser und ein paar Pseudo modernen Bauten. Alles sehr sauber und gepflegt.
Nach einem kleinen Rundgang geht auch schon wieder unser Zug zurück nach Peking.
Ich finde die chinesischen Eisenbahnen auch super gut. Ich hab bis vor kurzem in China gelebt und nach meiner Rückkehr war ich über die Frechheiten der DB wirklich mehr aus erstaunt.
Noch kurz zum Ticketkauf: Gewöhnliche Ausländer können tatsächlich keine Fahrkarten aus den Automaten lassen. Dass diese trotzdem auf Englisch sind, hat wohl zwei Gründe: zunächst einmal der, dass diese unsäglich dumme Regel, dass die Passnummer auf dem Ticket stehen muss, erst eingeführt wurde, als die Automaten bereits installiert waren. Zweitens erscheint die Bahn dann halt den Chinesen sehr viel professioneller – dass man letztlich keine Fahrkarte buchen kann, merkt ja keiner.
Die Schwierigkeiten beim Kauf von Fahrkarten haben dazu geführt, dass ich am Ende fast immer geflogen bin. Aber wenn du etwas Zeit hast, kannst du an jeden Schalter gehen, auch ohne Chinesischkenntnisse. Dabei gehst du folgendermassen vor:
Zuerst rechechierst du auf einem online Fahrplan wo du hinwillst.
Wenn du eine passende Verbindung gefunden hast, schreib sie auf einen Zettel. Wichtig ist Zeit, Datum, Destination, Zugnummer und vor allem den Preis. Das kannst du den Ticketverkäufern so wortlos übergeben.
Wieso ist der Preis wichtig? Weil es verschiedene Klassen gibt und du mit dem Preis anzeigst, welche Klasse du willst. Das ist also ziemlich einfach.
Hallo Oli,
Vielen Dank für deine Infos zum Bahnreisen in China. Da bin ich ja Froh das wir nicht einfach zu doof waren an den Automaten ein Ticket zu kaufen 🙂
Gruß Michael