3. März – Am bulgarischen Nationalfeiertag mit der Rhodopenbahn nach Jakoruda

Von Michael Koopmann
Dieser Kurztrip ist Teil eines größeren Themas: Schmalspurig in Osteuropa
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Der 3. März ist Nationalfeiertag in Bulgarien. An diesem Tag feiert das Land die Befreiung von der 500jährigen osmanischen Fremdherrschaft. In San Stefano bei Istanbul wurde am 3. März 1878 ein Friedensabkommen unterzeichnet, das den Russisch-türkischen Krieg von 1877-78 beendete.

Sonderzug zum Nationalfeiertag

Der Verein ‚Родопската теснолинейка‘ (ein Freundeskreis der Rhodopenbahn) organisiert regelmäßig zu diesem Tag einen besonderen Zug. Hierzu wird dem Planzug ‚ Rodopi‘ eigentlich alle verfügbaren Personenwagen der Schmalspurbahn für eine gemeinsame Fahrt zum Ort Jakoruda beigestellt, um so den Tag zu feiern.

Im letzten Jahr war für mich als Eisenbahnfreund diese langer Zug mit 11 Wagen und einer Doppeltraktion mit schmalspurigen Dieselloks der eigentliche Grund diesen Termin für die inzwischen regelmässigen Bulgarien Besuche unsere Gruppe zu wählen. Daraus ist eine tolles Erlebnis und spätestens mit dieser Fahrt eine innige Verbundenheit mit der Bahn und der ganzen Region geworden.

Längster Zug der Rhodopenbahn

Der Zug wird im Bahnhof Septemwri bereitgestellt und für den Feiertag geschmückt. Hier steigen wohl auch die meisten Fahrgäste zu. Fast alle haben etwas in den bulgarischen Nationalfarben weiss, grün, rot dabei oder sind in Tracht gekleidet.

In der Tsepinska-Schlucht haben wir den Zug noch mit unseren Kameras verfolgt. Eine Doppeltraktion mit, aus deutscher Produktion stammenden, Diesellokomotiven von Henschel und eine Schmalspurbahnzug mit 11 Wagen ist schon etwas sehr besonderes. Dies sieht man wirklich nicht oft und in der tolle Landschaft muss man das einfach fotografieren.

Aber spätestens bei der Vorbeifahrt des Zuges mit den vielen gut gelaunten Fahrgästen stand fest das wir auch mit dem Zug fahren müssen. Es ging einfach eine wunderbare Stimmung von diesem Zug aus. Aus den Fenstern jubeln Bulgaren und schwenken mit ihren Fahnen. Züge fotografieren kann man alle Tage, aber so ein Erlebnis gibt es nicht oft.

Im Bahnhof Welingrad haben wir Fahrkarten besorgt. Der Bahnsteig zeigte schon es auch bei den vielen Wagen nicht einfach wird einen Platz im Zug zu bekommen. So bleib für uns dann auch nur Stehplätze. Aber dies ist ja nicht schlimm wenn man aus dem offenen Fenster schauen und den Sound von 2 Dieselloks genießen kann. Ja und so ist man auch wirklich mittendrin:

Im Zug herrscht ausgelassenen Stimmung. Verschiedenen Gruppen bahnten sich den Weg durch die Wagen um für die Fahrgäste etwas vorzuführen: In Bulgarischer Tracht mit vermutlich bedeutungsvollen (und uns komplett unverständlichen) Vorträgen oder als musikalische Untermalung auf Geige gespielte bulgarische Folklore. Diese Fahrt ist ein Erlebnis.

An jedem Bahnhof wurden Bulgarische Fahnen geschwenkt und weitere Personen stiegen zu. Der längere Aufenthalt des Zuges im Bahnhof von Awaramowo nutzen viele der Fahrgäste für Fotos oder um auf schnellen Wege den Wagen zu wechseln.

Jakoruda – Ziel des Zuges

Wir wusste gar nicht worauf wir uns in dem Zug eingelassen haben. Findet man doch nur sehr wenig Infos zu dieser Veranstaltung und so gut wie keine in einer für uns verständlichen Sprache.

Soviel konnten wir herausbekommen: Ziel des Zuges sollte wohl der Ort Jakoruda sein. Kurz vor diesem Bahnhof kam dann auch Bewegung in den Zug und vermutlich fast alle Fahrgäste sind dann auch hier ausgestiegen. Hier bot sich dann ein spektakuläres Bild: Überall wurden Fahnen geschwenkt und Gesänge angestimmt. In einer Prozession ging es dann in den Ortskern des kleinen Städtchens. Das örtliche Theater bot dem Platz für den Grossteil der Fahrgäste und der Gemeinschaft die Möglichkeit für Aufführungen von Folklore, Geschichte, Rückblicke auf die letzten Aktionen. Auch wen wir nichts verstanden haben war dies doch ein sehr interessanter Einblick in die Geschichte der Region, der Bevölkerung und er der Aktivitäten.

Nach den Aufführung versammelte sich die Gemeinschaft dann auf dem Platz vor dem Theater zu ausgelassnerem Tanz und Gesang. Alt und Jung tanzten fast die gesamte Zeit bis zur Abfahrt des Zuges hier, schwenkte Fahnen und feierten Ausgelassen. Ein wirklich ein schönes Bild

Kurz vor 16 Uhr Uhr ging es dann zurück zum Bahnhof und mit dem Zug zurück in Richtung Welingrad und Septemwri. Diese Zugfahrt war ein wirklich eindrucksvoller Einblick in die Kultur der Bulgarne und wird mir lange in Erinnerung bleiben.

Besonders der Gemeinschaft Родопската теснолинейка wünsche ich alles Gute und hoffe das Sie noch viele Möglichkeiten haben die Bahn und die Region auf diesem Weise zu Unterstützen.

Allen Bulgaren wünsche ich heute einen schönen Feiertag. Auch wenn sicher auch hier der Virus viele Auswirkungen auf die Feierlichkeiten heute haben wird.

Ich hoffe in einem der nächsten Jahr können wir wieder dabei sein.

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