Auf Kurztrip im Süd-Westen der grünen Insel

Von Michael Koopmann
Dieser Kurztrip ist Teil eines größeren Themas: Mein Irland
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Vor einigen Tagen war ja St. Patricks Day und ich muss zugeben, ich leide gerade stark unter Fernweh und wäre sehr gerne mal wieder auf der grünen Insel, Irland. Jetzt an irgendwelchen Klippen sitzen und auf das Meer schauen, würde sicherlich auch meinem Kopf gerade sehr gut tun.

Lieblingsziel Irland

Irland ist ja nun einer meiner Lieblings-Kurztrip-Ziele und leider doch etwas unterrepräsentiert hier im Blog. Es gibt noch so viele Geschichten zu Erzählen, schöne Bilder zu zeigen und Kurztrips vorzustellen. Am Wochenende ist mir zufällig aufgefallen, dass ich 2022 mal einen Beitrag zu meinem Foto-Kurztrip im Jahr 2022 angefangen, aber aus welchen Gründen auch immer, nie veröffentlicht hatte. Nur die Bilder hatte ich damals als kleines Experiment ‚Live‘ von meinem Kurztrip direkt hier gepostet, weiterführende Infos, Texte und Links fehlten aber.

Fotoworkshop rund um den Douce Mountain 2022

Dies möchte ich nun nachholen und euch die schönen Ecken, die ich damals im Fotoworkshop oder später alleine besucht habe, genauer vorstellen. Vielleicht inspiriert dies ja den einen oder anderen für seine Tour nach Irland. Möchte ich doch unbedingt dafür werben, Irland nicht auf den ausgetretenen Touristenpfaden zu besuchen, sondern die Punkte abseits anzusteuern und auch außerhalb der Sommerzeit. Irland ist so schön an fast allen Stellen.

Dieser Kurztrip stand für mich erstmals hauptsächlich im Fokus der Fotografie. Bei Susanne Prothmann hatte ich mich für einen, sehr empfehlenswerten, Fotoworkshop im Südwesten der Insel angemeldet.

Für die erste Woche war so die Douce Mountain Farm in der Nähe von Kealkill die Basis für Ausflüge. Von hier aus ging es zweimal zum Wandern auf den Sheeps Head, die unbekannte Halbinsel zwischen Beara-Halbinsel und Mizen Head, zu Ruinen bei Kilcrea, in den Gougane Barra Nationalpark oder zum Herz der Region nach Bantry. 

Ende Mai startet die nächste Reisegruppe zur Farm nach Irland und ich wünsche allen Reiseteilnehmer viel Spass.

Kleinod Douce Mountain Farm

Der Douce Mountain gehört zu einer kleinen Bergkette im Country Cork, kurz hinter Kealkill. Mit seinen 529 Metern ist der Douce Mountain gut von der Bantry Bay aus zu erkennen und ist laut Aussage vom Eigentümer der gleichnamigen Farm einer, wenn nicht sogar der schönste Berg Irlands. Etwas unterhalb dieses Schönen liegt das Gästehaus der Douce Mountain Farm, ein traditionelles irisches Farmhaus mit Nebengebäuden. Für diesen Fotoworkshop diente und das Haus als Quartier, sonst suchten hier vor allem Wander- und Yogagruppen ein ruhiges Plätzchen. Weit von allen Straßen ist hier das einzige, was man hört, das Blöcken der Schafe. 

Auf ein Pint nach Bantry

Der Ort Bantry beschreibt sich selbst als das ‚Herz von West Cork‘. Mit der Lage zwischen dem Ring of Beara und dem Sheep’s Head liegt es günstig für die vielen Ausflügler auf dem Wild Atlantic Way. Es ist ein relaxter Ort, der aber vom Tourismus noch nicht zu sehr überollt wurde. Es gibt gemütliche Restaurants und Pubs. Bei Letzteren wäre da jedenfalls ‚The Anchor Bar‘ (mit den beiden Pub-Hunden Captain und Sheba) und das ‚Ma Murphys‘ (mit seinem über 70 Jahre alten Kühlschrank) für einen Pint zu empfehlen.

Wander über den Sheeps Head

Der Sheeps Head steht etwas im Schatten der viel bekannteren Halbinseln Beara, Mizen, Kerry oder Dingle. Dies hat aber auch den großen Vorteil, dass diese Halbinsel deutlich weniger von Touristen überlaufen ist. So sind uns im Mai auf den zwei Wanderungen auf dem ‚Sheep’s Head Way‘ zwar hunderte Schafe, aber nur einmal andere Menschen begegnet. Obwohl der Sheeps Head nicht minder spektakulär ist, so kann man auch hier am Rande spektakulärer Klippen wandeln, verlasse Orte sehen oder auf dem Kamm des Bergzuges die Sicht über fast die ganze Halbinsel mit der Bantry Bay auf der einen und der Dunmanus Bay auf der anderen Seite genießen.

Ruinen von Kilcrea Friary und Kilcrea Castle

Die Kilcrea Friary, eine ehemalige Franziskanerabtei, wurde im 15. Jahrhundert gegründet und ist für ihre gut erhaltene gotische Architektur bekannt. Ihre ruhige und malerische Lage inmitten grüner Landschaften macht sie zu einem beliebten Ziel für Besucher, die die Geschichte und Spiritualität des Ortes erleben möchten. Gleich neben der Abtei erhebt sich das imposante Kilcrea Castle, eine normannische Festung aus dem 15. Jahrhundert. Mit seinen massiven Steinmauern und markanten Türmen erinnert das Schloss an vergangene Zeiten der irischen Geschichte. Das Letzte ist nicht so recht für Zuschauerverkehr gedacht, aber auch nicht abgeriegelt. Es ist ein kleiner Lost-Place, der mit einem magischen ‚Dachgarten‘, dem von der Natur zurückeroberte Dach der Burg, begeistern kann.

Kurztrip nach Kinsale und Cork

Nach dem Fotoworkshop mit Susanne war ich noch einige Tage alleine auf ‚Kurztrip‘ und haben das Hafenstädchen Kinsale besucht. Auf dem Weg kam ich auch zweimal durch die Stadt Cork.

Farbenfrohes Kinsale

Kinsale ist ein farbenfrohes Hafenstädchen, das etwa 25 km von Cork entfernt liegt, aber sehr gut mit dem Bus zu erreichen ist. Es liegt gut geschützt von der See an der Flussmündung des Bandon Rivers zwischen idyllischen Hügeln. Die Lage spielte schon historisch eine wichtige Rolle, wovon unter anderem das Charles-Fort noch heute zeugt. Im 17. Jahrhundert hatte Kinsale eine entscheidende, aber auch dramatische Rolle für den Widerstand der Iren.

Heute ist Kinsale eine quirlige Stadt mit vielen gastronomischen und touristischen Angeboten. Für mich war hier natürlich auch nicht uninterresant, dass Kinsale natürlich auch eine ganze Reihe sehr besuchenswerter Pubs hat. Zu nennen wäre hier z. B. ‚The Market Bar‘, das auf einem kleinen Hügel liegende ‚The Spaniard Inn‘ oder am Ende des Scilly Walks gelegene ‚The Bulman‘.

Der Old Head of Kinsale ist eine schmale Landzunge, über die die ersten oder die letzten Kilometer des Wild Atlantic Way führen. Die schroffe und steile Küste befindet sich etwa 13 Kilometer von Kinsale entfernt und wird von einem markanten Leuchtturm an der Südspitze gekennzeichnet.

Die Stadt Cork

Cork ist die zweitgrößte Stadt Irlands, was nach meinem Aufenthalt auf der ruhigen Farm doch ein rechter Kulturschock war. Die St. Patricks Street ist die Haupteinkaufsstraße Corks, von der man prima in Richtung English Market schlendert. Diese Markthalle ist wirklich sehenswert, da hier frischer Fisch, Fleisch und allerlei angeboten wird. Auf der Oliver Plunkett Street finden sich einige Busker (Straßenmusiker) und natürlich auch wieder ein paar nette Pubs. Cork ist sicherlich ein guter Ort, um Ausflüge in die Region zu starten. Ich würde aber trotzdem die Übernachtung in einem der Hafenstädtchen drumherum empfehlen. 

Karte

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Fernweh

Ich hoffe, Ihr habt nun genauso viel Fernweh wie ich bekommen. Ich könnte am liebsten sofort wieder nach Irland aufbrechen. Normalerweise bin ich einmal im Jahr in Irland. Seit dieser Tour 2022 war ich aber nicht mehr dort. So viele andere Kurztrips standen an und auch mein Urlaub ist endlich. Mal schauen, ob es dieses Jahr in den Reiseplan passt. Ideen und Ziele hätte ich noch sehr viele. Erstmal versuchen wir jetzt, aber wieder fit zu werden und meine Kopfschmerzen loszubekommen.

Schriebt doch bitte mal in die Kommentare, welche Ziele ihr in Irland in den nächsten Jahren habt.

Nachhaltigkeits-Hinweis: Ich bin nach Irland geflogen. Dies ist keinesfalls ein nachhaltiger Weg um nach Irland zu kommen und hinterlässt einen sehr grossen CO2 Fußabdruck. 0,600t CO2 sollte man maximal im Jahr verursachen, alleine 0,405t CO2 hat dieser Flug verursacht! Um dies zumindest etwas zu kompensieren habe ich an MyClimate gespendet und zumindest einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz geleistet

Auf der Douce Mountain Farm gab es größtenteils vegetarisches Essen von selbstangebauten Gemüse. Milch und Eier stammen von den eigenen Tieren. Die Exkursionen wurden in der Gruppe im Kleinbus unternommen. Meine An- und Abreise und meine weitere Tour wurde mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Fahrrad oder zu Fuß erledigt. 

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