Rhodopenbahn - Ankommender Zug im Bahnhof Beliza

Rhodopenbahn – Mit der Schmalspurbahn durchs Bulgarische Gebirge

  1. Eine Fahrt mit der JHMD – Jindřichohradecké místní dráhy
  2. Rhodopenbahn – Mit der Schmalspurbahn durchs Bulgarische Gebirge
  3. 3. März – Am bulgarischen Nationalfeiertag mit der Rhodopenbahn nach Jakoruda
  4. Ein unerwarteter Stopp auf der Wassertalbahn
  5. Mein erstes Mal Rumänien

Gerne möchte ich hier über eine Schmalspurbahn berichten, die es mir in den letzten Jahren besonders angetan hat: Die Rhodopenbahn von Septemwri nach Dobrinischte in Bulgarien.

Die Strecke verläuft durch eine wunderbare Landschaft zwischen dem Rhodopen- und dem Rilagebirge und endet östlich des Piringebirges. Eine Bahn mit beeindruckenden Streckenstücken durch Schluchten und Bergpassagen, die mit vielen Schleifen Höhenmeter machen müssen. In vielen Bereichen ist diese Bahn mindestens genauso beeindruckend wie die weltberühmten Schmalspurbahnen in der Schweiz, nur dass diese Bahn kaum einer kennt.

Mal eben nach Bulgarien

Es begann vor 5 Jahren. Ein Freund hatte die Idee ,Mal eben‚ nach Bulgarien zu fliegen und diese Bahn zu besuchen und den Betrieb dort abzulichten. Halt ein echt Kurztrip. Zu der Zeit war für mich Bulgarien nur ein Land ‚da irgendwo im Osten‘ und das ‚neue Mallorca’ für die Partytouristen. Mehr wusste ich darüber eigentlich nicht. Die Rhodopenbahn war mir da vielleicht etwas bekannter: die letzte aktive Schmalspurbahn Bulgariens, Betriebe mit alten Dieselloks – teils aus deutscher Produktion – und eine sehr interessante Strecke. Diese Bahn stand irgendwo in den Tiefen meiner Bucket-List unter der Kategorie ‚Müsste man mal machen‘.

Kurztrip in die Region zwischen Rhodopen-, Pirin- und Rilagebirge

Aus der Idee ist inzwischen ein regelmäßiger Kurztrip mindestens einmal im Jahr nach Bulgarien geworden. Aus schnellen Bahn-Verfolgungsjagden für das beste Foto ist inzwischen fast Wellness-Urlaub mit Kultur-Fotografie geworden.

Bulgarien ist dank der Billigflieger (zumindest vor Corona) wirklich ein Kurztrip-Ziel. Die ungarische Airline WIZZAir fliegt für kleines Geld vom Flughafen Dortmund nach Sofia. Dank der frühen Flugzeiten kann man mittags schon mit dem Mietwagen auf bulgarischen Straßen unterwegs sein.

Alles ist so schön unkompliziert. Das alte Terminal des Flughafens Sofia hat kurze Wege. Der online gebuchte Mietwagen ist schnell abgeholt. Hotels gibt es in allen Kategorien und Preisklassen.

Welingrad – Spa Captial of the Balkans

Der Ort Welingrad liegt bestens für den Besuch der Rhodopenbahn und natürlich der ganzen Region. Schon weit vor dem Ortseingang wird man auf die vielen Wellness-Hotels des Ortes hingewiesen. Dank Mineralwasserquelle kann eigentlich fast jedes Hotel, von der kleinen Pension bis zum Sterne Luxushotel einen ganzjährig beheizten Pool bieten.

Das kleine ‚Hotel Iv‘ (Хотел Ив – Facebook-Seite) ist inzwischen zum zweiten Zuhause in Welingrad geworden. Ein kleines, familiäres Hotel am Rand von Welingrad. Gute Zimmer, leckeres Essen und ein wunderbarer Pool. Es gibt nichts besseres, als bei einem Bier oder Mastinka (der örtliche Drehzahlbeschleuniger) im heißen Pool zu sitzen und die Schneeflocken fallen einem auf den Kopf. Wunderbar! Und das alles für einen sehr günstigen Preis.

Am Jahresanfang in nach Bulgarien

In die Region hat es uns bis jetzt immer zu der Zeit Ende Februar, Anfang März nach Bulgarien verschlagen. Hauptgrund war eigentlich die Hoffnung auf Schnee, oft hat uns das Wetter aber mit teils sommerlichen Temperaturen hier einen Strich durch die Rechnung gemacht. So haben wir eigentlich öfter T-Shirts als Winterklamotten getragen. Aber ein paar Schneeaufnahmen sind entstanden. Vor allem am Bahnhof Awramowo muss man mit Schnee rechnen. Ist dies doch mit 1267 Metern der höchste Bahnhof im ganzen Balkan. Der Ort Bansko bietet umfangreiche Wintersportmöglichkeiten und war auch schon Austragungsort für Skiweltcups und Europameisterschaften.

Noch ‚richtiger‘ Bahnbetrieb

Grade der Betrieb bei dieser Bahn ist für mich sehr interessant. Ist es doch noch eine ‚richtige‘ Eisenbahn, welche von Eisenbahnern betrieben wird. Etwas, das z.B. in Deutschland immer weniger wird.

So ist der Personalaufwand für den Betrieb der Bahn gigantisch. Die Züge sind mindestens mit Zugführer, Lokführer und Maschinisten besetzt. Jeder der Kreuzungsbahnhöfe, auch wenn nur einmal am Tag ein Zug kreuzt, ist mit Bahnhofsvorsteher und Weichenwärter besetzt. Die Fahrkarten kann man an vielen Bahnhöfen noch am Schalter kaufen. Bahnübergänge sind oft ‚handgekurbelt‘ und unterwegs trifft man Streckenläufer oder die Gleisbau-Rotte. Alle diese Menschen sorgen dafür, dass der Bahnbetrieb läuft. Teiles natürlich unter schwierigen Bedingungen, da das Material teilweise noch aus den Anfangszeiten stammt. Das Fahrzeugmaterial hat fast 60 Jahre auf den Achsen.

Bei all den Besuchen konnte man immer etwas erleben an dieser Bahn. Auch wenn der ein oder andere Zug aufgefallen oder verspätet war. Der Bahnbetrieb rollte immer irgendwie.

So gibt es noch vieles über die Rhodopen und die Kurztrips dorthin zu berichten. Es werden sicherlich demnächst noch weitere Beiträge und viele Bilder folgen. Der nächste schon in wenigen Tagen am 3. März.

Ich kann diese Region nur jedem sehr empfehlen! Bulgarien ist so viel mehr als der Sonnenstrand. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, einen schönen Urlaub zu machen.

Bilder-Galerie

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